Wie setzt man ein Projekt wie dieses um?
Was wir hier tun und als Form erschaffen, ist vermutlich etwas ziemlich Außergewöhnliches. Unser Tun findet außerhalb irgendwelcher vorgefertigten Formen statt. Außerhalb irgendwelcher politischer Strömungen. Ausserhalb irgendwelcher religiöser Anschauungen. Die einzige Grundlage, die wir uns ausgesucht haben, als Anker oder Fokus, ist der Mensch selbst.
Wir sind herangegangen an dieses Projekt in einer Form, die sich zunächst die Frage stellte, wie man "junge Menschen" mit ihren Potenzialen und dem Drang danach, lebendig zu sein eine Art Form anbieten könnte, in der Kontakte, Wachstum und die Entfaltung eigener Interessen und Träume möglich sein kann.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der es manchmal nicht einfach ist, eine Art eigenen Weg zu finden. Es gibt Eltern, Lehrer, Medien und vielfache Einflüsse, die versuchen uns ihre Art und Weise zu denken, zu handeln und die Welt zu sehen in mehr oder weniger starkem Maße aufzudrängen. Natürlich könnte man jetzt sagen "tja das will ich ja so, dazu sind diese Menschen ja auch da". Im Grunde wäre das ja auch kein Problem, wenn diese Art und Weise, die Welt zu sehen auch eine "gesunde" Art und Weise wäre. Vielleicht ist sie das in manchen Fällen ja auch. Man weiß es nicht. Betrachtet man jedoch das, was man eben erkennt, wenn man sich traut unseren Planeten allgemein zu betrachten und tiefer zu blicken in mancherlei Lebenswege, dann erkennt man, dass diese Wege vielfach mit Frust verbunden sind, zu wenig Raum bieten, um sein eigenes Denken zu entfalten. Die Methoden des normalen Schulsystems beispielsweise sind in ihrer Form sehr "eingreifend" in das Denken und Welterleben, der von diesem System beschulten Schüler oder jungen Menschen.
Unsere Kultur, wie sie sich momentan darstellt ist in vielerlei Hinsicht eine Art Gefängnis für unseren Geist. Die Methoden, junge Menschen auf eine einheitliche Spur zu bringen, die möglichst konform sein soll, sind teilweise unerbittlich. Alles, was nicht in diese Spur passt wird ignoriert, verleugnet oder sogar bekämpft. Auf eine individuelle Entwicklung, das Erkennen und Fördern von Potenzialen wird kaum oder sogar gar keinen Wert gelegt.
Es gibt vielfache Mechanismen, die verhindern, dass man selbst die eigenen Potenziale erkennen oder entfalten kann. Wenn man das Glück hat, Manches zu erkennen und zu entdecken und sieht, dass man vieleicht nicht selbst "das Problem" ist, das vielmehr Vieles, dem man ausgesetzt ist, oder dem man in gewisser Weise vielleicht sogar machtlos gegenüber steht, gar nicht durch einen Selbst entstanden ist, dann gehört man schon zu einer kleinen Minderheit, die sich überhaupt erlaubt, Kritik zu üben. Sich potenziell erlaubt, zu erkennen, dass Reibungen und Stellen an denen manches eventuell nicht so "ganz rund" läuft vielmehr damit zu tun haben könnten, dass das System, dem man in gewisser Weise ausgeliefert ist, nicht zu einem selbst passt.
In dieser Form könnte man in verschiedensten Arten und Möglichkeiten weiter schreiben. Es würde jedoch nichts daran ändern, dass verschiedene Zustände, denen wir ausgesetzt sind "einfach so sind". In gewisser Weise unverrückbar, starr und festgefahren. Manchmal über Jahrhunderte entstanden. Daran ändern lässt sich in globaler Weise nichts. Alles muss letztlich von "unten" kommen, was an Veränderung erwünscht ist. In jedem Einzelnen muss sich etwas ändern. Dazu müsste jedoch erst einmal der Wunsch vorhanden sein, überhaupt etwas verändern zu wollen. Und der ist immer nur von wenigen Einzelnen vorhanden - nicht jedoch von der an Konformität orientierten Masse. Doch deutet seht viel darauf hin, dass die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten vor große Herausforderungen gestellt ist und fundamentale Paradigmenwechsel und neue Herangehensweisen nötig sind.
Leben ist sehr stark davon abhängig, welche Art Menschen sich um einen herum befinden. Diese Menschen bestimmen zu einem großen Teil, welche Möglichkeiten man in seinem Leben hat, und eventuell überhaupt als Weg erkennt. Die Umgebung bestimmt zu einem relativ großen Teil, zu wem man wird. Welche Möglichkeiten man in Betracht zieht, und welche man von vornherein nicht einmal als Möglichkeiten wahrnimmt - die eventuell sogar aktiv oder auch passiv verhindert werden, dass man sie überhaupt sehen kann.
Umgebungen
Jeder Mensch wächst in einer bestimmten Gegend auf. Jede Gegend hat verschiedene spezifische Umgangsweisen, wie man lebt und mit der Welt, sich selbst und anderen umgeht. Es gibt sehr vielfältige Möglichkeiten, mit sich und dem Leben umzugehen. Manche dieser Möglichkeiten oder auch Un-Möglichkeiten haben sich an verschiedenen geographischen Orten manifestiert - oder eben auch nicht. Es gibt Orte, an denen sich naturwissenschaftliches Denken etabliert hat, und Orte an denen eventuell mehr Tendenzen zu geisteswissenschaftlichen Herangehensweisen im Vordergrund stehen. Wieder andere sind eventuell mehr auf religiöse Sichtweisen fokussiert. Die Möglichkeiten der Verflechtung verschiedener Weltanschauungen in der geographischen Betrachtung sind sehr vielfältig.
Dies ist nur eine grobe Darstellung, in Wirklichkeit ist die Verteilung von Sichtweisen und Welten, in denen sich verschiedene Menschen befinden, viel umfassender und vielschichtiger. Die Möglichkeiten, wie sich verschiedene Weltsichtweisen und "Gedankenwelten" auf verschiedene Orte auf der ganzen Welt, Zeiten, Kulturen, Gruppen, Familien und Einzelpersonen verteilen sind nahezu unendlich.
Lebt man in einer bestimmten Gegend, kann das für einen selbst förderlich sein. Oder eben eventuell behindernd, wenn man in einer Gegend lebt, die nicht dem entspricht wie man selbst sozusagen ist - oder sein möchte. Wenn man den Interessen, die man hat nicht nachgehen kann und Menschen kennt, die diese teilen.
Kontakte
Kontakte zu anderen Menschen finden in unserer Kultur und Gesellschaft hauptsächlich dadurch statt, dass man sich zunächst einmal kennenlernen muss. Auf irgendeine Weise sollte man sich kennen und einen Bezug zueinander haben. Ohne dieses Kennen gibt es auch keine Kontakte untereinander.
Die Orte, an denen Kennenlernen untereinander möglich ist, sind in unserer Kultur teilweise sehr beschränkt. Es ist die Schule, das Studium, die Arbeitsstelle (oder Ausbildungsstelle), vielleicht noch Vereine oder sonstige Gruppen. Damit sind die hauptsächlichen Orte, an denen Kennenlernen möglich ist schon ausgeschöpft. Manchmal kommt es dann vor, dass man auch Menschen über andere Menschen kennenlernt, auf Veranstaltungen, Parties oder im Urlaub. Doch so richtig viele Menschen sind das dann potenziell nicht, die man auf diese Weise kennenlernen kann. Und oft sind die Kontakte an eine bestimmte Form gebunden, die in der jeweiligen Umgebung eben üblich ist.
Wer keine Menschen kennenlernt, mit eventuell ähnlichen Interessen oder ähnlichen Arten zu denken, bleibt zunächst einmal alleine. Online Kontaktmöglichkeiten helfen da oftmals auch nicht groß weiter, denn wie will man einen Menschen anhand eines Onlineprofils kennenlernen. Das ist aus verschiedenen Gründen mitunter gar nicht so einfach...
Ansatz
Wir hatten uns gedacht, Möglichkeiten und Räume zu schaffen, damit sich Menschen, vor allem in geographischer Nähe, kennenlernen können. Die "Idee Living Life" war entstanden.
Bei unserer Recherche über das Thema und dem Suchen von Möglichkeiten sind wir über vielfältige Hürden gestolpert, und uns ist so manches klar geworden. Manche Hürden sind einfach zu bewältigen und andere sind in mancherlei Hinsicht etwas schwieriger, oder gar unüberwindbar.
Wir hatten für uns definiert, dass wir unser Angebot für eine bestimmte Zielgruppe zuschneiden wollen. Uns war und ist klar, dass wir nicht die Möglichkeit haben werden, ALLE Menschen mit einer Art "Konzept" anzusprechen. Wir müssen uns in gewisser Weise auf eine bestimmte Gruppe von Menschen fokussieren. Wir können weder "Die Welt retten", noch Angebote auf alle potenziell vorhandenen Gruppen und Milieus von (jungen) Menschen ausdehnen. Dazu fehlt uns die Zeit, monetäres Kapital und auch viele andere dazu notwendigen Vorraussetzungen.
Wir hatten definiert, dass wir vorwiegend junge Menschen mit dem was wir vorhaben Ansprechen wollen. Jüngere Menschen sind in ihrem Denken und ihrer Weltsicht noch nicht so festgefahren.
Wird man älter, identifiziert man sich mehr und mehr mit seiner Umgebung. Man arrangiert sich mit verschiedenen Zuständen und Formen des Umgangs. Gibt oft seine Träume auf. Je mehr dies geschieht, desto schwieriger wird es, essenzielle Ebenen des Denkens und des Seins zu betreten. Vieles muss man dann später teilweise umständlich neu erlernen, was man eventuell früher als Jugendlicher schon mal erreicht oder sich im Ansatz gedacht hatte. Wir hatten definiert, dass wir gerne einen Raum schaffen wollen vor allem für diejenigen, die noch nicht in diesen festgefahrenen Räumen gefangen sind. Und deshalb unsere Zielgruppe auf ein ungefähres Alter von 14-24 festgelegt. Dies ist ungefähr die Entwicklungsstufe, in der Gedanken über die Welt und das eigene Sein auftauchen.
Leben ist zum Leben da. Das ist eine sehr grundlegende Erkenntnis, auf die man immer wieder kommt - egal aus welchen Blickwinkeln man etwas betrachtet - Es ist eine Erkenntnis, die vielleicht auch für dich eine gewisse Wichtigkeit hat.
Wir definierten, dass wir uns vorwiegend auf Menschen, die von sich aus schon eine gewisse Tiefe erreicht haben, konzentrieren wollen und in gewisser Weise aus verschiedenen Gründen auch müssen. Alle anderen sind potenziell zu wenig motiviert, wirklich in Leben und Lebendigkeit einzutauchen und tiefere Ebenen und Zusammenhänge zu durchdringen. Uns ist und war klar, dass es eventuell nicht viele sein werden, doch sagten wir uns "besser Qualität, statt Quantität". "Stressige Menschen", die zu allem was sie tun eine Motivation von Außen benötigen, wollen wir nicht ansprechen. Und können wir auch gar nicht mittragen, dazu haben wir gar nicht die Möglichkeiten. Wir sind kein Jugendhaus, und auch kein von einer Stadt finanziertes Sozialprojekt das als Anlaufstelle für aller Art Jugendlicher dient. Das wollen wir auch nicht sein. Wir geben den Rahmen für Möglichkeiten die aus dem Zusammentreffen von Menschen entstehen können. Wir sind im Grunde Menschen, die eben für andere Menschen einen gewissen Raum schaffen wollen, in dem eben Verschiedenes möglich ist, was vielleicht in anderen gesellschaftlichen Räumen nicht auf diese Weise möglich ist.
Nähere Definition
Es stellte sich heraus , dass vieles in Bezug auf die Erstellung und der Definition des Raumes gar nicht so einfach ist, wie es anfänglich den Anschein machte. Eine einfache Facebook Gruppe zu gründen - so dachten wir - wird nicht genug sein. Alles muss etwas differenzierter betrachtet werden. Alles sollte etwas mehr Form bekommen. Das was wir als Vorstellung im Kopf haben gründet auf ein Menschenbild, wie es in unserer heutigen Kultur in der Wir alle in gewisser Weise leben, nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit darstellt.
Wo befindet sich unsere Zielgruppe, ist die Frage. Wie können wir unsere Zielgruppe erreichen. Wie definiert sich unsere Zielgruppe eigentlich genau.
Wir können aus verschiedenen formellen Gründen nicht einfach an Schulen, oder verschiedene Orte gehen an denen sich Menschen befinden und unser Projekt vorstellen. Auch können wir uns nicht einfach in die Fussgängerzonen stellen um andere zu erreichen, das käme dann schon etwas merkwürdig, wäre sehr zeitintensiv und der Nutzen eher fraglich.
An dieser Stelle fingen wir an, uns einige Gedanken zu machen. Es stellte sich heraus das alles doch sehr viel mehr Aufwand bedeuten würde als wir ursprünglich dafür einsetzen wollten. Doch schien es uns das wert.
In gewisser Weise ist unsere Gesellschaft festgefahren in verschiedenartiger Hinsicht. Eine offene und freie Möglichkeit des Kontakts untereinander findet kaum statt. Die Ebenen des NICHT-Möglichen übersteigen die Ebenen des Möglichen oft bei Weitem. Wobei dieses NICHT-Mögliche nicht einmal als NICHT-Möglich anerkannt wird. Statt dessen wird es einfach als nicht existent deklariert und innerhalb vieler sozialer Gruppen wird dann aktiv verhindert, dass in Bereichen des "NICHT-Möglichen" gedacht werden kann.
Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es nicht gerade einfach ist überhaupt zu beschreiben, um was es uns in diesem Projekt überhaupt geht.
Das Gefäss
Möchte man etwas, was einen Inhalt darstellt, fassen und beschreiben, benötigt man immer auch einen Rahmen oder ein Gefäß dafür. Ohne diese Rahmen, ohne dieses Gefäß würde ein Inhalt nicht existieren können. Er ist nicht fassbar, und verschwimmt im Nichts und Allem.
Hat man eine Menge an Wasser, ist diese Menge an Flüssigkeit nur definierbar, indem man es von anderem abgrenzt. Diese Abgrenzung geschieht durch ein Gefäß, z.B. ein Glass. Füllt man diese Flüssigkeit in ein Glas, mit einer definerten Abgrenzung, die fähig ist diese Flüssigkeit abzugrenzen, ist es einem möglich die Menge an Flüssigkeit zu fassen und zu definieren durch die Abgrenzung dieses Glases. Ohne diese Abgrenzung würde dieses Wasser sich am Boden verteilen, oder im Boden versickern.
Auch wir müssen, wenn wir als Menschen etwas Neues entwickeln oder betrachten, etwas, was es vorher in dieser Form noch nicht gab, zunächst eine solche Form ausdenken, in die man einen vorhandenen Inhalt füllen kann.
Weder der Inhalt noch eine mögliche Form waren uns bekannt als wir damit begannen nachzudenken. Nur die Idee. Was wir wollten war, dass wir an irgendeinem Punkt ansetzen wollten, um Wege zu schaffen einer Kultur und Sichtweise, Potenziale die in uns als Menschen schlummern sozusagen Ausdruck zu verleihen. Eine Art Plattform oder eben Form zu schaffen, um einer Sichtweise die sich auf Menschen und Menschlichkeit fokussiert, statt auf Kapital und Materialismus eine Möglichkeit zu geben zu entstehen und zu wachsen.
Zusammenfassend - um was geht es ?
- Ermöglichen von Austausch und Kommunikation durch Bereitstellen der Möglichkeiten offline und online. Reale Treffen und Online-Plattform.
- Raum schaffen für prosoziale Aktivitäten, die sich aus dem Leben und eine potenziell vorhandenen Lebendigkeit ergeben.
- Möglichkeiten der Entstehung neuer Projekte eröffnen, indem man eventuell "die dazu passenden Menschen" kennenlernen kann.
- Erkennen, entfalten und "entfachen" von Potenzialen in Bezug auf gegebene innere Möglichkeiten.
- Zusammenkommen von jungen Menschen mit humanistisch, integral orientierter Weltanschauung.
- Netzwerk von Menschen, die eine "menschliche" und "lebendige" Welt anstreben.
- Menschen, die auf der Suche nach Alternativen zu momentanen kulturellen Angeboten sind, zusammenführen.
- Die Vision, dass das Menschsein die Lebendigkeit jedes Einzelnen, seine ständige Entwickung und Wachstum zum Ziel hat.
Auf einen Punkt gebracht:
eine Beziehungsorientierte Plattform für gemeinsames Wachstum und die Entfaltung von Potenzialen
Damit wäre schon einiges gesagt. Die Frage, die wir uns stellten ist nur: Wie kann das, was wir als abstraktes Konzept und als Idee hatten von einer Zielgruppe, die bisher auch nur als Vorstellung existierte, verstanden werden? Wo sind Verbindungspunkte? Wie machen wir das alles real und ist das überhaupt realistisch was wir als Konzept entworfen haben?
Warum das Alles
Es gibt Momente im Leben, in denen man eventuell versucht, herauszufinden warum etwas, was in gewisser Weise so zu sein scheint, denn eigentlich so ist. Manchmal kommt es vor, dass man sich daraufhin Gedanken macht, ob es denn andere Möglichkeiten geben würde. Betrachtet man für sich diese anderen Möglichkeiten, stellt man sich eventuell die Frage, warum bisher niemand diese Möglichkeiten in Betracht gezogen hat und daraufhin sich entlang dieser Möglichkeiten entwickelt hat. Verwirft eine Idee oder etwas das man sucht vielleicht sogar, weil man gar nicht in Betracht zieht, das was man sucht selbst möglich zu machen. Die Gedankengänge, die damit zusammenhängen, sind oftmals vielfältig, und führen über viele Täler, Berge, Wiesen, Geröllfelder und Abhänge. Manchmal stellt sich dann heraus dass es durchaus Gründe gibt, warum jemand bestimmte Wege bisher nicht gegangen ist. Oder es stellt sich heraus, dass verschiedene Wege schon immer mal wieder begangen werden. Sie jedoch mit der Zeit "vergehen", weil man sich damit alleine fühlt. Wir wollten nicht akzeptieren, dass die Idee und die Vision dass es außer uns auch noch andere Menschen gibt, die mit dem wie Leben momentan gelebt zu werden scheint nicht ganz so zufrieden sind nur eine blosse Vorstellung bleibt. Es gibt gerade zu dieser Zeit, in der dies alles geschrieben wird. (Frühling 2012) einige Strömungen, die versuchen andere Impulse in eine Gesellschaftsordnung zu integrieren als die bisher etablierten. Occupy, Anonymous, AntiActa und viele mehr. Die Idee, dass man mit dem, was einem von einer vermeintlichen Obrigkeit zum Leben vorgeworfen wird zufrieden sein sollte, scheint mehr und mehr Risse zu bekommen. Systeme, die über Jahrhunderte, sogar Jahrtausende entstanden sind, geraten in ihren Fundamenten ins Wanken. Und immer mehr Menschen beschleicht das Gefühl, dass es "so" nicht weitergehen kann. Vor allem junge Menschen, die eventuell andere Vorstellungen haben vom Leben, wollen nicht mehr so leben wie bisherige Generationen. Können es oftmals gar nicht.
Wir können uns nicht vorstellen, in einer Welt zu leben, in der jeder von Menschlichkeit und Humanismus spricht - in der jedoch wirkliche Zentrierung auf Menschen und auf das Leben nur in schön formulierten Zielsetzungen und "möchtegern" Formulierungen vorkommt. Wir wollen in Wirklichkeit leben. Und wirklich tun und sein. Wir wollen diese Wirklichkeit gerne mit anderen teilen und erschaffen und das, was wir als Erkenntnisse gewonnen haben auch nicht für uns behalten. Wir wollen uns mit anderen Menschen austauschen und eine Form des Miteinanders entstehen lassen, erhalten und pflegen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Nur stellt man immer wieder fest, dass man zwar an einem Ort wohnt und lebt, dort jedoch eigentlich nicht so viele Menschen kennt. Es findet kein Kontakt statt auf fast keiner Ebene. Und wenn es Kontakte gibt sind diese sehr stark auf eine bestimmte Form bezogen, die im Kontext des Umstandes steht, in dem man jemanden kennengelernt hatte. Das geht vielen Menschen so.
Kontakte aus Facebook bleiben meist auch Kontakte aus Facebook. Kontakte aus der Schule finden dann meist nur in der Schule statt. Alles bleibt dort wo es entstanden ist. Die Wirklichkeit ist jedoch eine andere. In Wirklichkeit sind wir als Menschen soziale Wesen, die zu sehr viel mehr fähig sind als uns in unseren Zimmern zu verkriechen und uns mit irgendwelchen Medien oder Computerspielen zu betäuben. Auch sind auf Partys und Veranstaltungen mit sehr vielen Menschen oft keine authentischen Begegnungen möglich. Wir wollen dem etwas entgegen setzen. Möglichkeiten eröffnen. Die Türen zwischen den Räumen aufmachen. Kontakte möglich machen. Die Möglichkeit bieten, das Leben in den Fluss der Potenziale zu stellen. Und Neues schaffen. Wir wissen nicht, ob das funktionieren wird. Wir wissen nicht, ob wir überhaupt etwas bewegen können. Doch wir werden es nicht herausfinden, wenn wir es nicht versuchen.
Fazit
Wir sind dabei Neuland zu betreten. Wir erwarten nichts. Wir tun einfach, was wir tun. Doch es könnte sich trotzdem vieles bewegen. Es hängt letztlich alles davon ab, welche Menschen sich finden. Wie sich alles entwickelt. Wir haben kaum Möglichkeiten, und wir fangen ganz unten an. Es ist abhängig von den Menschen die sich als Teil der "Idee Living Life" sehen.
Alles was wir haben ist das Potenzial der Bewegung, der Vision, der Tiefe und der Veränderung. Und das versuchen wir zu nutzen.
Wenn du dir vorstellen kannst, andere lebendige Menschen zu treffen, deine Zeit mit ihnen zu verbringen. Bei Verschiedenem dabei zu sein, Potenziale zu nutzen, zu entfalten und dich in den Fluss zu stellen in dem Leben möglich ist, dann würden wir uns sehr freuen, wenn auch du in irgendeiner Weise Kontakt mit uns aufnehmen würdest. Möglichkeiten schaffst, Dinge möglich zu machen.